Gildenfest der Landwirte zur hl. Brigida

Apps & Co. für den modernen Landwirten

Seit jeher feierte die Bauerngilde Elsenborn das Brigida-Fest, gilt doch die Heilige als Patronin der Bauern. Diese Tradition führen die inzwischen zusammengeschlossenen Gilden aus Bütgenbach-Berg, Weywertz, Elsenborn, Nidrum, Rocherath-Krinkelt und Wirtzfeld weiter.

Reihum gestalten die Mitglieder der jeweiligen Pfarren diesen Festabend, der mit einem Festgottesdienst beginnt. Während das Fest in Nidrum stattfand, feierten die etwa 30 Landwirte den Gottesdienst in der St.Stefanus-Pfarrkirche Bütgenbach.

Brigida ist das Fest zur wirklichen Mitte des Winters. Im Jahreskreis befinden wir uns in der Zeit, in der die Tage wieder merklich länger werden, die Sonne deutlich an Kraft gewinnt und die Natur langsam wieder erwacht. Brigida erweckt das Leben, welches den Winter über unter der Erde geschlafen hat

Anfang Februar begann für unsere bäuerlich lebenden Vorfahren die härteste Zeit des Jahres. Sie lebten ausschließlich von den im Herbst angelegten Vorräten. Es gab nichts Frisches, die Kost wurde eintönig, unter armen Menschen griffen im Spätwinter Mangelkrankheiten wie Skorbut und Rachitis um sich. Überhaupt war der Februar der "Krankheitsmonat", die großen Epidemien brachen meistens im Spätwinter aus. Der Vitaminmangel und die vielen Ansteckungen, weil die Menschen die meiste Zeit eng zusammengedrängt in den wenigen geheizten Stuben verbrachten, waren hierfür die wichtigsten Ursachen. Wenn es hart kam, weil nicht genügend Vorräten angelegt werden konnten, dann begann jetzt die Hungerzeit. Gerade in der harten Eifel waren verheerende Hungersnöte im Spätwinter keine Seltenheit

Das ursprüngliche keltische Fest Imbolc bedeutet "im Bauch" - im übertragenen Sinne zu verstehen, denn im Bauch der Erde rührt sich schon neues Leben, aber erst müssen noch harte Zeiten überstanden werden.

Nach dem Gottesdienst, bei dem nach altem Brauch das Brigida-Brot gesegnet und an die Landwirte verteilt wurde, fand sich die Gruppe zur Studienversammlung zum Thema "Apps & Co. für den modernen Landwirten" mit Gerd Brüls, dem Bezirksleiter der Ländlichen Gilden ein. Der Vortrag gab Einsicht in den Gebrauch von Apps für die tägliche Arbeit des Landwirten. Mit Smartphones und Tablets kann der Landwirt so manches im Stall und auf dem Feld erledigen, wozu man früher ins Büro musste. Gerd Brüls gab hilfreiche Tipps über nützliche Apps, die zurzeit auf dem Markt sind und die Arbeit des Landwirten erleichtern können. Das Fest klang mit einem Essen in Nidrum in gemütlicher Runde aus. (kli)

  Fotos vom Gildenfest 2016

Gottesdienst zum Gildenfest 2016 - 01.02.2016 (Pfarrkirche Bütgenbach)

Einleitung:

Liebe Landwirtinnen und Landwirte,

Hier habe ich Schokolade. Wer es schafft, als erster mir eine Whatsapp oder eine SMS zu schicken gewinnt eine Schokolade:  jetzt geht's los!  Ach ja, meine Nummer lautet: 0478/378513. 

Ja, klappt noch nicht so gut, liegt daran, dass wir nicht als Kinder darin aufgewachsen sind.   Ja, für die Kinder und Jugendlichen sind wir ja - wie sie sagen - "alte Säcke".

Wir erinnern uns noch an die Telefonkabinen:  das waren unsere Smartphones. Wir mussten die Nummern auswendig kennen, denn die Seiten aus dem dicken Telefonbuch, die wir gerade brauchten, waren meistens rausgerissen.  Das waren noch Zeiten!

Das Handy ist inzwischen jedem von uns vertraut, jeder von uns besitzt mindestens ein solches Gerät.

Aber die sind auch von gestern, denn man kann mit ihm ja "nur telefonieren" oder "simsen".

Seit einigen Monaten wurde ich wegen meines altertümlich wirkenden Handys bemitleidet. Deshalb bekam ich in der Tat vor einer Woche das hier geschenkt, denn für einen Pastor geziemt es sich nicht mit einem normalen Handy zu telefonieren.

Ein Smartphone mit Hülle hat man mir geschenkt, handgroß und sehr flach, mit denen man auch telefonieren kann, doch ihre eigentliche Stärke liegt woanders - in der Verbindung zum Internet, so dass man surfen und mailen kann.

Nur hat mir keiner gesagt, dass ich "mobile Daten" ausschalten muss.  Und am nächsten Tag bekam ich von Proximus eine SMS: 

Proximus-INfo: Werter Kunde: Sie haben den Gesamtbetrag um 56 Euro überschritten!  Ich war also ständig, im Auto, in der Kirche, egal wo ich war, im Internet... und das kostet, wenn, ja wenn kein W-Lan vorhanden ist.  Aber das haben mir die Schenker nicht gesagt.

Doch damit nicht genug, es ist dabei noch etwas Neues entstanden sogenannte "Apps", kleine Helferlein auf dem Smartphone, die wissen, was ich möchte. So gibt es Programme, die mir mit einem Klick das Wetter für heute und die kommende Tage in Bütgenbach anzeigen können, andere Programme zeigen mir die Sportergebnisse, oder wann Freunde von mir ebenfalls ihr Handy anhaben.

Doch nicht nur dass, über Programme wie Facebook oder Twitter, die gleichfalls auf meinem Smartphone installiert sind, kann ich dann auch noch meinen Freunden mitteilen, wie es mir geht oder was ich gerade tue oder aber ich schaue nach, was meine Freunde tun. Offensichtlich ist die menschliche Neugierde so groß, dass wir immer das Bedürfnis haben, das Neuste wissen zu wollen, sei es was Bekannte tun, die Sportergebnisse oder auch nur welcher Kandidat in einer Casting-Show im Fernsehen weiter gekommen ist.

Ja, diese kleinen Geräte haben sich ihren festen Platz - auch bei den Landwirten - erobert, im Stall, auf dem Feld, im Traktor oder zu Hause beim Frühstück - überall ist das Smartphone dabei und zunehmend ersetzt es auch das Gespräch.

Bei so manchen Versammlungen ist fast die Hälfte der Leute ständig mit ihrem Smartphone beschäftigt, andere beteiligten sich am Gespräch, warfen aber immer wieder einen Blich auf "Ihr" Gerät – mein Eindruck ist, dass viele von uns Sklaven der Technik und der eigenen Neugierde geworden sind. Es wird von Nachricht zu Nachricht gehoppt, von Information zu Information wir sind Getriebene der digitalen Welt.

Irgendwas stimmt doch heute nicht mehr, wenn mein Wert als Mensch davon abhängt, wie viele Likes ich bekomme, wenn ich es nicht mehr schaffe, mal aus dem Fenster zu schauen, weil ich Angst habe, irgend eine Nachricht auf dem Smartphone zu verpassen.

Die Frage ist doch, wie werde ich frei von einer solcher Versklavung. Wann bin ich mal Offline.

Siehe Thema 2016 des Gildenfestes: Apps & Co. für den modernen Landwirten mit Gerd Brüls.

 

Predigt: Der moderne Landwirt, das Smartphone und Gott

Ich sitze in einer Versammlung und wir diskutieren.  Plötzlich durchdringt ein schriller Klingelton die Versammlung. Ein Teilnehmer geht dran und telefoniert geschlagene fünf Minuten. Wo waren wir nochmal mit unserem Gespräch? Ähm – keine Ahnung, aber egal. Dann fangen wir halt ein neues Thema an.

Wir sprechen gerade über das eine oder andere im Pfarrleben,  als das Smartphone erneut ein Geräusch von sich gibt. Diesmal ist der Grund für die Unterbrechung eine neue WhatsApp-Nachricht. Wer hat geschrieben? Die Person muss es natürlich sofort wissen und lässt uns dafür mit unseren Gedanken allein. Scheinbar kommt zuerst WhatsApp – und dann wir.

Als ich später kurz erwähne, dass das Wetter für eine Veranstaltung am Sonntag wohl schlecht werden soll, zückt sie wie von der Tarantel gestochen erneut ihr Telefon. Jetzt wird die Wetter-App gecheckt. Hallo? So macht mir eine Versammlung  keinen Spaß.

Alle sind so sehr auf ihr Smartphone fokussiert, dass sie alles andere dafür ausblenden. Inwiefern dieser Smartphone-orientierte Lebensstil unsere Lebensqualität beeinflusst, ist eine berechtigte Frage.

Doch als Christ stelle ich mir eine andere: Was wäre, wenn ich so stark auf Gott fixiert wäre, wie andere Menschen auf ihr Smartphone? Denn auch er sendet mir immer wieder Botschaften. Wie würde sich mein und das Leben meiner Mitmenschen verändern, wenn ich die vielen kleinen Kurznachrichten Gottes mehr beachte ?

Die Liebesbotschaften Gottes, die er durch Menschen, die Bibel oder die Natur an mich sendet, würden dann viel häufiger bei mir ankommen, anstatt unbemerkt zu bleiben.

Dann könnte ich meine Mitmenschen mit anderen Augen sehen und wäre öfter dazu bereit, die ein oder andere Minute mit ihnen zu teilen. Insgesamt würde ich mein Leben viel stärker aus einer himmlischen Perspektive betrachten und mich nicht mehr nur permanent auf meine eigenen Probleme fokussieren.

Hat die Elektronik Gott abgelöst?

Um es gleich vorneweg zu nehmen, ich denke nicht, dass "Apps und Co" eine neue Religion sind, aber es ist auch nicht zu leugnen, dass sie ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens geworden sind. Morgens nach dem aufstehen checkt man beim Frühstück mit dem iPhone gleich mal, was über Nacht bei Facebook alles passiert ist und versendet einigen Nachrichten.

Und dann unterwegs ist unser Freund, in der Tasche, immer mit dabei.

Deswegen sind sie auch nicht schlecht. Sie helfen uns dabei, mit Freunden zu kommunizieren. Schnell noch mal online was bereden geht so super. Ohne das Internet würde mir ein Teil meines sozialen Lebens fehlen.

„Was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber am Ende sich selbst verliert?“ (Markus 8,36) Ein alter Bibelspruch, der aber nie an Aktualität verliert.

Die Apps und Co machen uns vielleicht das Leben leichter, wir sollten dabei aber nie vergessen, dass sie nur Hilfsmittel sind.

Es liegt in unsere Verantwortung, in der von jedem einzelnen, die neuen Mittel sinnvoll einzusetzen. Dazu will der heutige Vortrag sicherlich auch mit beitragen.

Das Leben ist nicht mehr das gleiche wie vor 2000 oder nur vor 10 Jahren. Die Zeiten ändern sich. Deswegen ist es wichtig, dass wir unseren Glauben und das christliche Leben mittragen und ihm einen Platz in dieser Welt der Veränderung einräumen.

Je älter ich werde, umso mehr entdeckte ich, dass sich bei Gott etwas verändert. Nicht weil er anders geworden ist, sondern weil das, was ich von ihm sehe, der Touchscreen, oder sagen wir besser: Die Homescreen - die erste Seite, die man beim Einschalten sieht - sich verändert hat.

Das sind viel mehr Elemente dazugekommen. Da sehe ich neue Apps, mit denen ich als Kind und Jugendlicher nichts anfangen könnte, die aber jetzt für mich wichtig sind. Und ich entdecke ein paar düstere Apps, die ich lieber nicht antippen möchte - manche starten im Laufe das Lebens von ganz alleine, und ich weiß, dass ich sie nicht deinstallieren kann, aber ich weiß auch, dass sie irgendwann wieder zu Ende sind. Und dann bin ich wieder froh über alles das, was ich mit Gott erleben kann.

Mein Tipp: Legt Gott nicht zu weit weg. Sonst tun wir uns schwer, ihn wiederzufinden und uns wieder rein zu finden, wenn wir in brauchen. Wenn wir unseren Alltag MIT Gott bewältigen, dann kriegen wir ganz automatisch mit, wenn da ein Update kommt: Unsere Beziehung zu Gott wird wachsen und reifen. Dann kommen wir auch besser damit zurecht, wenn mal eine dieser „warum schickt Gott mir das-Apps?” startet.... vorausgesetzt das Akku ist nicht leer.

 

SEGENSFEIER

Im deutschsprachigen Raum wurde Brigida zu einer hoch verehrten Patronin der Bauern und ihres Viehs. Im Rheinland wurde sie als Schutzherrin der Kühe angerufen.

Auf volkstümlichen Darstellungen des 18. Jahrhunderts finden wir Brigida dargestellt als Bauernmagd oder Hirtin mit den ihr anvertrauten Tieren.

Tier-Segnung

Allmächtiger Gott, die ganze Schöpfung bezeugt deine Größe und Güte. Du hast sie in die Hand des Menschen gegeben, damit er sie gebrauche und dir dafür danke. Auf die Fürbitte der heiligen BRIGIDA, schütze unsere Kühe, Rinder, Kälber und alle Tiere vor Krankheit und Gefahr und halte alle schädlichen Einflüsse von ihnen fern. So können sie den Landwirten helfen und eine Freude für sie sein. Uns aber, die wir deine Größe und Liebe erkennen, füh­re zum Ziel unseres Lebens. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Wir rufen die Heiligen an und bitten sie um ihre Hilfe:

Heilige Maria,                   A.: Bitte für uns.

Heilige Brigida

Heiliger Leonhard

Heiliger Antonius

Heiliger Franz von Assisi

Fürbitten:

Allmächtiger Gott, hilf uns, die Tiere als Mitge­schöpfe zu achten.

A.: Wir bitten dich, erhöre uns.

V.: Bewahre unsere Tiere vor Krankheit, Seuchen und Gefahren.

A.: Wir bitten dich, erhöre uns.

V.: Schenke uns Freude an den Tieren, die du ge­schaffen hast.

A.: Wir bitten dich, erhöre uns.

Segnung des Landwirtschaftlichen Betriebs

Wir bitten dich: Segne unsere landwirtschaftlichen Betriebe: die Wohnung unserer Landwirte, die Stallungen und Scheunen, die Maschinen und Geräte. Schenke dei­nen Segen auch den Feldern und Wiesen, mache sie fruchtbar und bewahre sie vor Schaden. Denn du, Gott, bist unser Vater, dich preisen wir in alle Ewigkeit. A.: Amen.

Fürbitten:

Wir beten zu unserem Herrn und Gott und rufen zu ihm in unseren Anliegen:

- Allmächtiger Gott, schenke unseren Landwirten und ihren Familien Gesundheit und bewahre sie vor jedem Unglück.

A.: Wir bitten dich, erhöre uns.

- Gewähre unserer Gilde ein einträchtiges Zusammenwir­ken.

A.: Wir bitten dich, erhöre uns.

Vater im Himmel, du selbst bist der wahre Sämann, von dem das Brot für den Leib und die Gaben des Geistes kommen. Gib unserer Arbeit Erfolg, schenke uns reiche Frucht von der Erde und Wachstum im Geist, damit alles, was in dir seinen Ursprung hat, in unserem Leben zu deiner Ehre zusammenwirke. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.  A.: Amen. 

Brot-Segnung

Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt, wir danken dir für das Brot, die Frucht der Erde und der menschlichen Ar­beit. Dein Sohn hat Brot gesegnet und es Hungrigen zu essen gegeben. Am Abend vor seinem Leiden gab er sich selbst im Zeichen des Brotes seinen Jüngern zur Speise.

In seinem Namen bitten wir dich, segne + dieses Brot, das wir mit unseren Mitgeschöpfen, den Tieren teilen. Hilf, dass wir nicht nur an uns selbst denken, sondern bereit sind, anderen zu helfen und brüderlich zu teilen. Lass uns in der Gemeinschaft mit allen Geschöpfen deine Vatergüte preisen, jetzt und in alle Ewigkeit.       A.: Amen.

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