34. Sternsingeraktion in Ostbelgien

900 ostbelgische Sternsinger folgen einem guten Stern

Sternkundige Kinder bringen Segen - 900 ostbelgische Sternsinger folgen einem guten Stern
Anfang Januar ziehen die Sternsinger wieder durch die Straßen Ostbelgiens. In den neun Pfarrverbänden der Dekanate Eupen-Kelmis und Eifel wurden Königsgewänder genäht, Kronen gebastelt und schwarze Schminke organisiert. Vor allem aber haben sich die Kinder inhaltlich mit dem Thema auseinandergesetzt. Knapp 900 Sternsinger werden in der Deutschsprachigen Gemeinschaft ausgesandt, um Gottes Segen „20*C+M+B+18“ an die Haustüren zu schreiben. „Segen bringen, Segen sein. Gemeinsam gegen Kinderarbeit in Indien und weltweit” heißt das Motto für das Jahr 2018. Alle Sternsinger, die bei der Aktion mitmachen, ziehen Anfang Januar von Haus zu Haus und sammeln Geld für Kinder in aller Welt, insbesondere im Beispielland Indien. In diesem Jahr steht das Thema "Kinderarbeit" in diesem südasiatischen Land und in der ganzen Welt im Mittelpunkt der Aktion.

34. Sternsingeraktion: Das Thema "Kinderarbeit" in den Mittelpunkt gerückt

Die kleinen Könige bringen Segen und wollen Segen sein

Rund um den Jahreswechsel ist es wieder soweit: Sollten Sie in diesen Tagen Kinder und Jugendliche in ungewöhnlich prächtigen Gewändern sehen – mit bunten Kronen und leuchtenden Sternen und mit einer Sammelbüchse - dann haben Sie mit Sicherheit Sternsinger vor sich. Die Zeichen an der Tür zeigen es an: die Sternsinger waren da und haben dem Haus und seinen Bewohnern den Segen gebracht.  Das ist der Kern des Sternsingens.

Von Lothar Klinges

„Segen bringen, Segen sein!“ ist auf den Sammelbüchsen zu lesen. So leitet die Aktion Dreikönigssingen seit einigen Jahren ihr jährlich wechselndes Motto zum jeweiligen Beispielland ein. Damit drückt sie aus, dass Sternsingen ein Segensgeschehen ist und damit die Öffnung auf Gott und die Mitmenschen impliziert, egal welcher Herkunft und Nation sie sind. Unter dem Motto „Gemeinsam gegen Kinderarbeit in Indien und weltweit“ sind Anfang des neuen Jahres knapp 900 Sternsinger(innen) in Ostbelgien unterwegs, um mit dem Kreidezeichen „20*C+M+B+18” den Segen „Christus mansionem benedicat - Christus segne dieses Haus” in Häuser und Wohnungen zu tragen. Für die sinkenden Zahlen der Sternsinger gibt es sicherlich viele Gründe. Der wichtigste darunter ist gewiss die demografische Entwicklung. Dennoch ist die Tendenz bei den Spenden steigend und die Motivation für das Sternsingern weiterhin groß. Damit die Kinder in Indien und überall in der Welt Zukunft haben, machen sich die Sternsinger auf den Weg und bauen mit an einer gerechteren Welt.

Als leuchtendes Zeichen geht den Jungen und Mädchen der „Stern von Betlehem“ voraus. Das Sternsingen ist keine reine Spendensammlung - es ist vor allem ein Ort und Beispiel des globalen Lernens. So ist die Vorbereitung auf das Sternsingen in diesen Tagen weit mehr als die Anprobe von Gewändern, das Üben der Lieder und der Einteilung der Gruppen. Die Aktion nimmt jedes Jahr exemplarisch ein Thema in den Fokus, das die Situation von Kindern vorstellt, wodurch die Kinder einen Einblick in das harte Leben von Kindern in anderen Ländern erhalten.

In diesem Jahr wird das Thema „Kinderarbeit“ in den Mittelpunkt der Sternsingeraktion gerückt. Mit den Spenden an die Sternsinger werden vorrangig Projekte für Kinder und Jugendliche in Indien und in der ganzen Welt unterstützt. Gerade im Brückenschlag der christlichen Solidarität von Kindern mit Kindern und in der Auseinandersetzung mit der Lebenswirklichkeit Gleichaltriger in den Ländern des Südens liegt die Seele des Sternsinger-Gedankens.

Nach Schätzungen der internationalen Arbeitsorganisation (ILO) müssen 168 Millionen Kinder zwischen 5 und 17 Jahren weltweit mehrere Stunden am Tag arbeiten.  Das Kindermissionswerk ,Die Sternsinger’ beobachtet die nach wie vor hohe Anzahl der arbeitenden Kinder mit großer Sorge und fordert mehr Einsatz gegen ausbeuterische Kinderarbeit weltweit. „Um Mädchen und Jungen aus der Kinderarbeit zu befreien braucht es Alternativen. Wir sehen sie in der Schaffung von Bildungsmöglichkeiten, denn nur, wenn Kinder gestärkt werden, können sie später ein selbstbestimmtes Leben führen. Dieses Ziel verfolgen wir gemeinsam mit unseren Projektpartnern in 977 Bildungsprojekten weltweit“, so Prälat Dr. Klaus Krämer, Präsident des Kindermissionswerks ‚Die Sternsinger‘. „Viele Kinder, die arbeiten und damit zum Lebensunterhalt ihrer Familie beitragen müssen, können nicht zur Schule gehen. Diesen Kreislauf zu durchbrechen hat für uns oberste Priorität“, so Prälat Krämer weiter.

Kindern eine Stimme geben

Den Kampf gegen ausbeuterische Kinderarbeit stellen die Verantwortlichen der Sternsingeraktion in den Mittelpunkt der Aktion Dreikönigssingen 2018. Das Beispielland der Aktion ist Indien, das Land mit den meisten arbeitenden Kindern weltweit.  Damit soll vor allem den Mädchen und Jungen hier in Ostbelgien, die sich als Sternsinger engagieren, das Thema Kinderarbeit nähergebracht werden. Ihr Einsatz verdeutlicht, was Kinder für Kinder tun können und welche gesellschaftsverändernde Kraft sie entfalten können.

Dabei erhalten die Sternsinger auch in diesem Jahr wieder prominente Unterstützung von TV-Reporter Willi Weitzel, denn er ist zum Thema Kinderarbeit im Einsatz. „Unterwegs für die Sternsinger: Willi in Indien“ heißt der neue Film von Willi Weitzel. Passend zum Leitwort der Aktion Dreikönigssingen „Segen bringen, Segen sein. Gemeinsam gegen Kinderarbeit – in Indien und weltweit!“ zeigt der Film die schwierigen Lebensbedingungen arbeitender Kinder und berichtet darüber, wie ihnen mit Hilfe der Sternsinger neue Zukunftsperspektiven eröffnet werden.

Im Januar 2017 kamen ostbelgienweit 91.285,30 Euro bei der Sammlung zusammen, die für Not leidende Kinder in aller Welt bestimmt waren. 2016 wurden in der DG bei der Aktion 88.058 Euro gesammelt. Damit lag der Betrag 2017 um 3.225 Euro über dem Erlös von 2016. Neben dem Aspekt der Spenden kann das Segensgeschehen als Kern des Sternsingens nicht mit Zahlen bewertet werden.


EU-Parlament empfängt Könige aus sieben Nationen

Elsenborner Sternsinger zu Gast in Brüssel

25 Sternsinger aus Deutschland, Österreich, Italien, Ungarn, Serbien, Rumänien und (Ost-)Belgien werden am Dienstag, 9. Januar 2018, im Europaparlament erwartet. Die Mädchen und Jungen werden beim EU-Parlamentsvizepräsidenten Rainer Wieland in Brüssel zu Gast sein. Im Anschluss besuchen die Sternsinger das Büro der COMECE, der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft.

Die ostbelgischen Sternsinger werden in Brüssel mit vier Kindern aus Elsenborn vertreten sein und werden dabei begleitet von Ilona Drösch, Evelyne Verheggen und Monique Peters, die seit fünf bzw. sechs Jahren die Sternsingeraktion in Elsenborn durchführen.

Luis Schmidt freut sich besonders, Sternsingern aus verschiedenen Ländern Europas zu begegnen und mit ihnen für eine gute Sache zu singen.  "In diesem Jahr darf ich zum zweiten Mal den Menschen den Segen überbringen", erzählt der zehnjährige Elsenborner. Sein gleichaltriger Mitschüler, Moritz Brüls, findet es spannend an den Häusern zu singen. Besonders freut es ihn, dass es am 8. Januar mit dem Zug zum EU-Parlament geht. Für die 11-jährige Lena Scholl, die unter vier Bewerberinnen gezogen wurde, ist das EU-Parlament ein echter Anziehungspunkt. Zunächst aber freut sie sich darauf, in diesem Jahr zum dritten Mal singend durchs Dorf zu ziehen. Schließlich ist auch Lukas Mreyen voller Spannung, beim Europatreffen in verschiedenen Sprachen zu singen. "Ich möchte mich gegen ausbeuterische Kinderarbeit einsetzen." Während Moritz die Trommel und Lena ihr Tamburin mitnehmen, wird Lukas Mreyen mit seinem Saxophon die Lieder begleiten.

"Ich möchte dazu beitragen, Kinder für die Not in der Not zu sensibilisieren, damit sie ihren Horizont öffnen und aktiv Solidarität üben", erklärt die 48-jährige Ilona Drösch, die zum fünften Mal die Aktion in Elsenborn mit leitet. "Es werden sicherlich zwei schöne Begegnungstage mit Sternsingern aus anderen Ländern", freut sich die gebürtige Wirtzfelderin.  Für Evelyne Verheggen, die bereits als Kind Sternsingerin war, ist es wichtig, sich an einigen Tagen im Jahr ehrenamtlich  einzusetzen, damit diese Tradition fortgesetzt wird. "Nicht wenige Menschen freuen sich wirklich auf den Besuch der Sternsinger", weiß die 37-Jährige, die sich darauf freut, dass Ostbelgiens EU-Parlamentarier Pascal Arimont die kleinen Könige aus der Eifel wieder freudig empfangen und begleiten wird.  Monique Peters betont die Bedeutung des Segens, den die Sternsinger zu Menschen bringen, die den Weg zur Kirche nicht mehr gehen können. "Ich bin gespannt Sternsingerverantwortliche aus anderen Ländern in Europa kennenzulernen, um von ihnen zu lernen, wie sie die Dreikönigsaktion begleiten", erzählt die 45-Jährige, die seit sechs Jahren für die Sternsingeraktion mitverantwortlich ist. "Es ist ein besonderes Ereignis und ein einmaliges Erlebnnis für die Kinder"

Bereits am Montag, 8. Januar, treffen die Sternsingerinnen aus Elsenborn zusammen mit ihren Begleitpersonen früh in Brüssel ein. Ostbelgiens EU-Parlamentarier Pascal Arimont verbringt den Nachmittag mit den kleinen Königen aus der Eifel. In der Jugendherberge findet am Abend ein Kennenlernen und eine gemeinsame Probe statt. Am Dienstag werden die Delegationen von Rainer Wieland empfangen und die Segensformel an die Tür schreiben.

Empfang im Eupener Parlament

Bis vor acht Jahren fand der jährliche Empfang der Sternsinger beim Parlamentspräsidenten in Eupen statt. Im Januar 2016 wurde diese Tradition unter Präsident Karl-Heinz Lambertz wieder aufgenommen. Für Mittwoch, 10. Januar 2018, hat Parlamentspräsident Alexander Miesen die ostbelgischen Sternsinger zu einem Empfang in Eupen eingeladen. Die neun ostbelgischen Pfarrverbände werden vertreten sein: aus dem Pfarrverband Amel wird es eine Gruppe aus Montenau-Iveldingen sein, aus dem Pfarrverband Büllingen eine Gruppe aus Büllingen selbst, aus Burg-Reuland Sternsinger aus Oudler, aus dem Pfarrverband Bütgenbach sind es Sternsinger aus Weywertz, aus dem Pfarrverband Eupen-Kettenis kommt eine Gruppe aus Eupen, aus dem Pfarrverband Kelmis-Hergenrath eine Gruppe aus Kelmis, aus Lontzen eine Gruppe aus Walhorn, St.Vith wird vertreten sein durch eine Gruppe aus Crombach-Weisten und Raeren durch eine örtliche Delegation. Die Gruppen werden sich vorstellen, und die Sternsinger aus dem Pfarrverband Burg-Reuland werden den Segensspruch im Parlamentsgebäude anbringen. Abgeschlossen wird das Treffen mit einem gemütlichen Teil in der Cafeteria des Parlaments.  (kli)

  Fotos von der Vorbereitung der Sternsinger in Elsenborn, Bütgenbach und Weywertz

INFO

Die eingegangenen Spenden aus der Sternsingeraktion in den ostbelgischen Pfarren bis spätestens 31. Januar 2018 auf das Konto überweisen: Sternsinger Ostbelgien, Bergkapellstraße 46, 4700 Eupen, IBAN: BE83 7310 1494 2015,  BIC: KREDBEBB. Mitteilung:  Sternsingeraktion 2018 Pfarre (bzw. Pfarrverband)

HINTERGRUND    

  • Der Segen „20*C+M+B+18“ ist die Abkürzung für den lateinischen Spruch „Christus mansionem benedicat“, der übersetzt „Christus segne dieses Haus“ bedeutet. Die „20“ und die „18“ stehen für die Jahreszahl 2018. Die Sternsinger gehen von Haus zu Haus, nehmen Anteil am Sendungsauftrag der Kirche, indem sie die Weihnachtsbotschaft weitersagen, schreiben den Segen an die Türen und sammeln Geld für Not leidende Kinder überall auf der Welt. Der Stern, den die Kinder mit sich tragen, steht für den Stern, dem die Weisen aus dem Morgenland gefolgt sind. Die drei Kreuze stehen für die Segensformel: Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
  • Die drei Weisen aus der Bibel wurden im Nachhinein zu Vertretern der damals bekannten Kontinente Asien, Afrika und Europa ernannt. Darum wird einer der Könige mit dunkler Hautfarbe dargestellt. Aus allen Kontinenten der Erde kommen Menschen, um Jesus zu sehen, ihm Ehre zu bezeugen. Anders ausgedrückt: die frohmachende Botschaft geht alle an!
  • Die Sternsinger sind in der Regel zu viert unterwegs. Drei Kinder stehen für die drei Könige Kaspar, Melchior und Balthasar, das vierte Kind ist der Sternträger.  Die Weisen aus dem Morgenland brachten dem Jesuskind kostbare Geschenke. Damit machten sie darauf aufmerksam, dass Jesus ein König ist – deswegen das Gold. Dass Jesus Gottes Sohn ist, verdeutlicht der Weihrauch. Dafür, dass er jedoch auch ein Mensch ist und sterben wird, steht die Myrrhe, mit der man in der Antike die Toten einbalsamierte.
  • Die Aktion Dreikönigssingen fördert insgesamt 2.200 verschiedene Projekte in 122 Ländern. Das Kindermissionswerk sorgt dafür, dass die Spenden in Projekten weltweit ihre Wirkung entfalten.

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