Verbundenheit über unsere Wohnzimmer hinaus

Hausgottesdienste zu Gründonnerstag, Karfreitag und Ostern

Liebe Mitchristen,  Das Licht der Auferstehung macht alles Dunkle hell, sprengt alle unsere vorstellbaren Grenzen, Steine werden weggewälzt. Ostern führt uns in die Weite des Lebens. An manchen Tagen wiegt unser Leben schwer,  wie ein Felsbrocken, der auf uns lastet.  Gertrud von Le Fort sagt: „Geh in dein eigenes Herz und wälze den Stein von der Türe des Grabesdunkeln: Du selbst musst auferstehen – Christ ist erstanden.“ Diesen Sieg des Lichts feiern wir jedes Jahr wieder neu. Was uns in der Natur nach Monaten der scheinbaren Leblosigkeit begegnet, das darf sich in unserem Leben über den Tod hinaus ereignen.

Ich wünsche allen ein gesegnetes, lichtreiches Osterfest…und bleibt gesund! 

Euer Pastor Lothar Klinges


Hausgottesdienste   (weitere Hausgottesdienste und Gebetszeiten zur Karwoche hier)

In unseren Pfarrkirchen und auf der Pfarrwebsite findet Ihr die Hausgottesdienste für alle Tage der Karwoche bis Ostern.

Auch findet Ihr weitere Kurz-Hausgottes-dienste für Gründonnerstag, Karfreitag und für die Osternacht im Pfarrbrief.


Wir leben in diesen Wochen in einem Ausnahmezustand, in dem nichts mehr ist, wie es war. Die Kirchen bleiben leer, alle Gottesdienste sind abgesagt. Die Karwoche und das Osterfest – das wichtigste Fest im Jahreskreis – werden wir ganz anders begehen, als wir es uns wünschen. Glücklicherweise gibt es gute Angebote, die uns helfen, uns trotz der Isolierung als Christengemeinschaft miteinander verbunden zu fühlen. Radio, Fernsehen und Internet bieten gute Möglichkeiten, Gottesdienste mitzuerleben. Wir laden Euch ein, diese Angebote zu nutzen und ein Stück Verbundenheit über unsere Wohnzimmer hinweg zu spüren.

GRÜNDONNERSTAG zu Hause feiern

V: Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.  Alle: AMEN.

V: Wo Menschen sich versammeln, so wie wir das heute in dieser Feierstunde tun, da ist Gott mitten unter uns. Er ist mit uns auf dem Weg auch und gerade jetzt in dieser Krisenzeit, in der wir uns gerade befinden.

Lied: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind“ (GL 926)

Einstimmung: V / Alle: Sei hier zugegen, Licht unsres Lebens. (vgl. GL 557) V: Sei hier zugegen, Licht unsres Lebens. Sei hier zugegen in unsrer Mitte. Alle: Sei hier zugegen, Licht unsres Lebens. V: Sei hier zugegen mit deinem Leben, in unsrer Mitte, Gott bei den Menschen. Alle: Sei hier zugegen, Licht unsres Lebens. V: Zeig uns dein Angesicht, gib uns das Leben. Komm, sei uns nahe, damit wir leben. Alle: Sei hier zugegen, Licht unsres Lebens. V: In dieser Stunde, Gott, sei uns nahe. An diesem Ort sei unser Friede. Alle: Sei hier zugegen, Licht unsres Lebens. 

L: Aus dem Johannesevangelium

Es war vor dem Paschafest. Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen. Da er die Seinen liebte, die in der Welt waren, liebte er sie bis zur Vollendung. Es fand ein Mahl statt und der Teufel hatte Judas, dem Sohn des Simon Iskariot, schon ins Herz gegeben, ihn auszuliefern. Jesus, der wusste, dass ihm der Vater alles in die Hand gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehrte, stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und umgürtete sich mit einem Leinentuch. Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war. Als er zu Simon Petrus kam, sagte dieser zu ihm: Du, Herr, willst mir die Füße waschen? Jesus sagte zu ihm: Was ich tue, verstehst du jetzt noch nicht; doch später wirst du es begreifen. Petrus entgegnete ihm: Niemals sollst du mir die Füße waschen! Jesus erwiderte ihm: Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir. Da sagte Simon Petrus zu ihm: Herr, dann nicht nur meine Füße, sondern auch die Hände und das Haupt. Jesus sagte zu ihm: Wer vom Bad kommt, ist ganz rein und braucht sich nur noch die Füße zu waschen. Auch ihr seid rein, aber nicht alle. Er wusste nämlich, wer ihn ausliefern würde; darum sagte er: Ihr seid nicht alle rein. Als er ihnen die Füße gewaschen, sein Gewand wieder angelegt und Platz genommen hatte, sagte er zu ihnen: Begreift ihr, was ich an euch getan habe?  Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe

Vater Unser : V: All unsere Bitten, Sorgen und Ängste, all die Unsicherheit und Hoffnungen dieser Tage bringen wir im Gebet vor Gott und bitten und seine Verwandlung: Vater unser...

Friedensgruß V: Der Gott der Liebe ist in seinem Sohn in unserer Mitte. Wir  dürfen als seine Gemeinschaft Liebe und Frieden einander zusprechen. Sein Geist stiftet Frieden unter uns Menschen. 

Segensgebet: V / Alle: Herr, wir bitten komm und segne uns. V: Der Herr segne uns und behüte uns. Der Herr lasse sein Angesicht über uns leuchten. Alle: Herr, wir bitten: komm und segne uns. V: Der Herr wende uns sein Angesicht zu und schenke uns seinen Frieden. Alle: Herr, wir bitten: komm und segne uns. V: So segne und behüte uns Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist. Amen.


KARFREITAG zu Hause feiern

Wir zünden eine Kerze an und legen oder stellen ein Kreuz in unsere Mitte:

A: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Jesus Christus ist unter uns und schenkt uns seinen Frieden. A: Amen.

V: Am Karfreitag denken wir an das Leiden und Sterben Jesu Christi. Auch in der Zeit der Corona-Pandemie leiden und sterben Menschen. Viele fühlen sich allein gelassen oder machen sich Sorgen. Wer ist uns nahe, wenn Finsternis uns bedrängt? 

Kyrie – Christusrufe

V: Herr Jesus Christus, du hast für uns gelitten. Herr, erbarme dich unser. A: Herr, erbarme dich unser. V: Du bist für uns gestorben. Christus, erbarme dich unser. A: Christus, erbarme dich unser. V: Du schenkst uns deine Liebe. Herr, erbarme dich unser. A: Herr, erbarme dich unser.

L: Aus dem Markusevangelium (Mk 15,33-34.37b) Als die sechste Stunde kam, brach eine Finsternis über das ganze Land herein – bis zur neunten Stunde. Und in der neunten Stunde schrie Jesus mit lauter Stimme: Eloi, Eloi, lema sabachtani?, das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Dann hauchte er seinen Geist aus. 

Meditatives Gebet

L: Mein Gott, mein Erlöser, bleibe bei mir. Fern von dir müsste ich welken und verdorren. Zeigst du dich mir wieder, blühe ich auf in neuem Leben. Du bist das Licht, das nie verlöscht, die Flamme, die immer lodert. Vom Glanz deines Lichts beschienen, werde ich selber Licht, um anderen zu leuchten. (John Henry Newman 1801-1890), danach Stille

Kreuzverehrung: das Kreuz berühren

V: Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich. A: Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

Vaterunser 

Segensgebet: V: Du Gott des Lebens  mache uns dankbar für jeden Tag, den du uns schenkst. Lass uns nie vergessen, dass unser Leben ein zerbrechliches Geschenk ist. Führe uns auch durch Leiden, Sterben und Tod zum neuen Leben.  A: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.


OSTERN zu Hause feiern 

Vorbereiten: eine größere oder dickere Kerze, für jeden Mitfeiernden eine Kerze.

A: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. V: Christus ist auferstanden vom Tod. Er ist wahrhaftig auferstanden. Sein Licht vertreibe das Dunkel in den Herzen. A: Amen.

V: Wir sind beisammen, um Ostern zu feiern. Anders als sonst. Und doch ist Ostern. Das Dunkel, das uns zu dieser Stunde (noch) umgibt, wird erhellt vom Licht der Auferstehung. In das Dunkel des Todes, in die seelischen und wirtschaftlichen Notlagen der Menschen, in die Ungewissheit fällt Licht. Wir dürfen hoffen. Wir dürfen auch dieses Jahr die österliche Freude miteinander teilen.

Lichtgebet: wir nehmen eine Kerze in die Hand und entzünden die größere Kerze

V: Gott, du bist das Licht, vor dem alle Finsternis weicht. Die Kraft deines Lichtes nimmt dem Tod seine Macht: Christus ist auferstanden vom Tod. Das Licht der Kerzen, die wir jetzt entzünden, vertreibe das Dunkel, durch das wir in diesen Wochen gegangen sind. (Alle entzünden ihre Kerzen an der größeren Kerze.) Gott segne diese Kerzen (zeichnen Sie ein Kreuz über die Kerzen), segne unsere Gemeinschaft und alle, mit denen wir durch das Licht dieser Nacht verbunden sind. Darum bitten wir durch Jesus Christus, der auferstanden ist und lebt.  A: Amen.

Hören auf das Wort Gottes

Das Halleluja kann nach Möglichkeit gesungen werden

V:  Die Frohe Botschaft: Mt 28,1-10

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus: Nach dem Sabbat, beim Anbruch des ersten Tages der Woche, kamen Maria aus Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen. Und siehe, es geschah ein gewaltiges Erdbeben; denn ein Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat an das Grab, wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. Sein Aussehen war wie ein Blitz und sein Gewand weiß wie Schnee. Aus Furcht vor ihm erbebten die Wächter und waren wie tot. Der Engel aber sagte zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht euch den Ort an, wo er lag! Dann geht schnell zu seinen Jüngern und sagt ihnen: Er ist von den Toten auferstanden und siehe, er geht euch voraus nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt. Sogleich verließen sie das Grab voll Furcht und großer Freude und sie eilten zu seinen Jüngern, um ihnen die Botschaft zu verkünden. Und siehe, Jesus kam ihnen entgegen und sagte: Seid gegrüßt! Sie gingen auf ihn zu, warfen sich vor ihm nieder und umfassten seine Füße. Da sagte Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht und sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen und dort werden sie mich sehen. Evangelium unseres Herrn Jesus Christus. A: Lob sei dir, Christus.

Lobpreis und Bitte

Aus der Freude über die Auferstehung Jesu von den Toten erwächst der Lobpreis.

V: Christus ist auferstanden vom Tod. Sein Licht vertreibt das Dunkel der Herzen. Darum lasst uns Gott loben mit dem Halleluja-Ruf: A: Halleluja.

L: Dies ist die Nacht, in der Gott das Licht schied von der Finsternis. Das Leben erwacht. A: Halleluja

L: Dies ist die Nacht, in der Gott das Volk Israel durch die Wasser des Roten Meers geführt hat. Der Weg in die Freiheit beginnt. A: Halleluja

L: Dies ist die Nacht, in der Gott Christus auferweckt hat von den Toten. Der Tod ist besiegt. A: Halleluja.

L: Dies ist die Nacht, die Erde und Himmel vereint, die Gott und die Menschen verbindet. Das Dunkel weicht. A: Halleluja

L: Dies ist die Nacht, in der wir die österliche Freude mit allen Menschen teilen. Das Licht verbreitet sich in der Welt. A: Halleluja

Vater Unser

Bitte um den österlichen Segen

V: Der Vater hat Jesus von den Toten auferweckt und uns die Fülle des Lebens geschenkt. Er nehme von uns, was tötet, und setze die Kraft österlichen Lebens frei. Der Auferstandene ist den Frauen erschienen. Er zeige sich auch heute und überrasche uns mit seiner Nähe. Der Heilige Geist hat die Apostel mit Begeisterung erfüllt. Er schenke uns Freude, die auf andere übergeht, und Worte, die aufrichten und heilen.  Und so segne uns der allmächtige Gott: der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.  A: Amen.


Herr,
schenke mir Geduld,
nicht die Geduld schön still zu halten,
bis alles vorbei und so wie früher ist.
Das hätte wenig Sinn.
Schenke mir die Geduld,
die sich in einer Form von Kraft zeigt:
Dinge zu ertragen, die ich eigentlich nicht tragen will.
Kraft zu haben, Schwächen und Fehler zu akzeptieren,
die ich eigentlich abwerfen möchte,
mich zu besinnen, mein Leben zu überdenken
und so manches vielleicht neu zu wagen.
Herr,
lass meine Geduld wachsen, lass mich wachsen,
nur so hat diese Zeit einen Sinn.
Sie soll mich verändern, meine Schattenzeit.
Alles, was mir widerfährt, hat eine Nachricht für mich.
Ich will versuchen, sie zu hören,
denn ich spüre, ich bin nicht allein.
Herr,
hilf, dass ich unter der Last, die uns momentan bedrückt,
nicht zusammenbreche, sondern sie vielmehr geduldig ertrage;
dass ich selbst helfe, wo meine Hilfe notwendig ist
und uns unsere Momente der Verbundenheit Trost und Sicherheit geben.
Amen.


Bistum Lüttich

Vorschläge der Diözese Lüttich zur Feier der Sakramente zur Aufnahme in die christliche Gemeinschaft in Zeiten der Pandemie.

Das Hauptziel ist die Einhaltung der durch die Exekutive beschlossenen Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit der gesamten Bevölkerung. Es ist uns unmöglich, vorherzusagen, wie lange die Ausgangs-Einschränkung aufrechterhalten wird. Im Bistum Lüttich gibt es 25 Katechumenen, die über 18 Jahre alt sind. Ich weiß nicht, wie viele Kinder an der Katechese teilnehmen. Unter ihnen bereiten sich viele auf die Erstkommunion im Alter von 7 bis 8 Jahren oder auf das Sakrament der Firmung im Alter von 12 bis 16 Jahren vor.

Hier meine Vorschläge. Sie unterliegen natürlich etwaigen neuen Änderungen durch die Bischofskonferenz.

  1. Tauf- und Erstkommunionsfeiern von Kindern im schulpflichtigen Alter werden auf die Zeit nach Juli und August 2020 verschoben. Die Pastöre entscheiden in Absprache mit ihrem Pastoralteam und den Katecheten, sowie nach Rücksprache mit den Familien, über den bestmöglichsten Termin.
  1. Die Firmungsfeiern der Jugendlichen werden auf die Zeit nach Juli und August 2020 verschoben. Die Pastöre entscheiden in Absprache mit den Pastoralteams und Katecheten und  nach Rücksprache mit dem Bistum über den bestgeeigneten Termin. Der Kontakt zum Bistum ist erforderlich, um festzulegen, wer der Firmungsfeier vorstehen wird.
  1. Die Tauffeiern von Erwachsenen werden auf die Zeit nach Juli und August 2020 verschoben. Sobald die Ausgangs-Einschränkungen ausgesetzt werden, können diese Taufen von Fall zu Fall geplant werden (z. B.am Vorabend des Pfingstfestes), jedoch immer mit Zustimmung des Bischofs und in Absprache mit dem Diözesandienst für das Katechumenat. Die Pastöre entscheiden in Absprache mit den Pastoralteams und Katecheten und mit den betroffenen Personen über den bestgeeigneten Termin.

Jean-Pierre Delville, Bischof von Lüttich

Lüttich, den 30. März 2020.


 

Verlautbarung der Verantwortlichen der Religionsgemeinschaften Belgiens

Es ist sehr still geworden. Was wir zurzeit erleben, ist noch nie da gewesen. Wir dachten, dass solche Dinge nicht mehr passieren könnten. In der Vergangenheit und vielleicht anderswo, aber nicht in einer so entwickelten Gesellschaft wie unserer. Wir fühlten uns in vielen Bereichen als Herr und Meister, unantastbar. Aber das Coronavirus nimmt uns diese Illusion: Wir haben nicht die Kontrolle, wir sind zerbrechliche und verletzliche Menschen. Nicht nur hier oder da, sondern weltweit.

Inmitten all der Unsicherheit und Angst ist es ein Zeichen der Hoffnung und der Stärke zu sehen, wie groß die Solidarität innerhalb der Gesellschaft in der derzeitigen Situation ist. Wir versuchen manchmal, Herausforderungen und Probleme, mit denen die Welt heute konfrontiert ist, zu lösen, indem wir sie außerhalb unserer Grenzen halten. Dem Virus sind jedoch keine Grenzen gesetzt. Gott hat uns diese Erde anvertraut. Sie ist unser gemeinsames Zuhause. Wir sind füreinander verantwortlich.

Unsere Aufmerksamkeit gilt in erster Linie den Opfern des Virus: denen, die infiziert sind, denen, die ins Krankenhaus eingeliefert werden, hauptsächlich denen, die daran gestorben sind, und den Familien, die dies miterleben müssen. Unsere Dankbarkeit und unser Respekt gilt denen, die ihnen in dieser Zeit nahe stehen: den Ärzten, dem Pflegepersonal und den vielen Freiwilligen. Und auch denen, die trotz des Stilstands des sozialen Lebens weiterhin wesentliche Dienstleistungen erbringen gilt unser Dank.

Als religiöse Führer unseres Landes möchten wir allen die entschieden gegen die Ausbreitung des Virus ankämpfen, unsere Anerkennung aussprechen. Wir bedanken uns für die Unterstützung derjenigen, die infolge dieser Epidemie große finanzielle Schwierigkeiten haben. Wir schätzen auch das Verantwortungsbewusstsein der Menschen in unserem Land sehr. Im Laufe der Jahre wurde in unserem Land ein ausgezeichnetes Gesundheitssystem aufgebaut. Wir erkennen mehr denn je seine Bedeutung für die Zukunft.

Wir sind verpflichtet, Abstand zueinander zu halten. Aber das sollte uns nicht davon abhalten, mehr denn je vereint zu bleiben. In unserer kulturellen und religiösen Vielfalt ist es unsere Menschlichkeit, die uns tief miteinander verbindet. Wer auch immer wir sind und was auch immer unsere Überzeugungen sind, wir sind Mitreisende, die füreinander verantwortlich sind.

In Synagogen, Kirchen und Moscheen können sich unsere Gemeinschaften nicht mehr zum Gebet versammeln. Aber Solidarität und die Pflicht zum Gebet gelten weiterhin. Daran möchten wir hier ausdrücklich appellieren, jeder aus unserer eigenen religiösen Tradition: Lasst uns für die Kranken und Sterbenden und für diejenigen beten, die ihnen helfen. Lasst uns füreinander und für unser Land beten. Lasst uns beten, dass wir durch diese Krise besser erkennen können, worauf es im Leben wirklich ankommt. Gebet und Solidarität sind jetzt mehr denn je unsere stärksten Waffen.

Wir warten alle auf das rasche Ende dieser Krise. Wir hoffen aber auch, dass wir nicht vergessen, was uns widerfahren ist, sobald wir sie überstanden haben. Denn wer vergisst, wird noch verletzlicher. Diese Krise kann unsere Augen öffnen und uns helfen, unsere Prioritäten sowohl in unserem Privatleben als auch in der Gesellschaft neu zu ordnen. Mögen wir uns nach dem Ende der Krise daran erinnern, dass wir uns in unserer Verschiedenartigkeit brauchen. Suchen wir nach neuen Formen der Gastfreundschaft, Brüderlichkeit und Solidarität. Die Religionen können eine wichtige Rolle bei der Suche und Neuordnung unserer Prioritäten spielen. Im Namen dieser Verantwortung wenden wir, die religiösen Führer unseres Landes, uns gemeinsam an sie.

Die Verantwortlichen der Religionsgemeinschaften Belgiens

Im Namen der jüdischen, christlichen und muslimischen Gemeinschaften:

Kardinal Jozef De Kesel, Pastor Steven Fuite, Oberrabbiner Albert Guigui,
Dr. Geert W. Lorein, Rabbi Philippe Markiewicz, Domherr Dr. Jack McDonald,
Herr Mehmet Üstün, Metropolit Athenagoras Peckstadt.

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