Mit Abstand... aber verbunden

Leitartikel im Pfarrbrief vom 3. Ostersonntag

Liebe Mitchristen, Auf einmal mussten wir fast alles auf null fahren, insbesondere die direkten sozialen Kontakte, die Begegnungen, die vielen Versammlungen. Das ist wirklich dramatisch: Denn Kirche lebt ja davon, dass wir uns versammeln. Um Ansteckungen zu verhindern, darf jedoch genau das jetzt nicht mehr sein. Die vielen Gottesdienste können wir nicht mehr feiern, die Andachten, Gebetsmomente, auch Taufen, Erstkommunionfeiern, Trauungen und Firmfeier.  Begräbnisfeiern dürfen nur im engsten Familienkreis stattfinden. Ich kann nicht mehr die wöchentlichen Besuche im Krankenhaus, im Altenheim oder zu Hause machen. Es trifft wirklich alle Bereiche.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Wir werden die Feier der Erstkommunion nachholen. Jetzt in der Corona-Krise müssen wir sehr verantwortlich handeln und können ein solches Fest nicht feiern. Ein Kommunionkind hat mir kürzlich geschrieben: „Ich bin sehr traurig meine Kommunion nicht feiern zu können. Ich habe auch schon so manches Mal deshalb geweint. Aber auch die Treffen in der Gruppe fehlen mir sehr. Zusammen mit meinen Freunden zu sein fehlt mir auch sehr. Ich hoffe, dass es bald zu Ende ist und wir uns bald alle wieder sehen.“

Es freut mich, dass die Kommunionkinder, ihre Eltern und die Katechetinnen mit viel Verständnis die Verschiebung „ihres“ Festes entgegennehmen und die wöchentliche Angebote per e-Mail wahrnehmen.

Bleiben wir als Gemeinschaft des Glaubens frohen Mutes und voller Zuversicht, dass auch diese Krise überstanden wird.

Die Kirchen halten wir offen. Für diese Möglichkeit bin ich sehr dankbar. Denn der Blick in die Geschichte zeigt: Wenn etwas Gravierendes geschieht, zieht es viele Menschen in die Kirche. Selbst wenn sie übers Jahr sonst nicht kommen: Die Kirchen sind Orte, an denen Menschen sich sammeln und zur Ruhe kommen, wo sie sich aufgehoben fühlen mit dem, was in ihnen vorgeht. Die Kirchen müssen offen bleiben. Umso größer ist das Dilemma, dass wir uns aktuell nicht als Christengemeinde versammeln dürfen, weil der Aufruf zum Social Distancing, zum Abstandnehmen genau das unmöglich macht.

In unseren Kirchen liegen verschiedene Angebote aus: Gebete, Fürbitten, ausformulierte Gottesdienste… Da kann sich jede und jeder aussuchen, was sie oder ihn gerade anspricht. In unseren Kirchen haben wir die Kerzen zum Entzünden und unser Anliegenbuch. Manchen Menschen nehmen nicht nur etwas mit, sondern möchten auch etwas dalassen, sei es ein Gebet, einen Segenswunsch oder längere Gedanken.

Und was machen Sie am Sonntag? Jeden Sonntag feiere ich einen Gottesdienst im Studio Elsenborn von Radio 700 (90,1 Mhz). Dafür danke ich Bernd Blees und Hubert Bormann, die dies ermöglichen.  So versuchen wir eine Hörer-Gemein-schaft herzustellen aus der Region und für die Region. Aber auch eine geistige Verbindung schaffen wir durch die ausformulierten Hausgottesdienste, die in den Kirchen ausliegen bzw. über unsere Pfarrwebsite heruntergeladen werden können. Sonntags um 9.15 Uhr läuten die Glocken, um in den eigenen vier Wänden mitzufeiern. Auch das verbindet uns miteinander. Viele Menschen haben mir mitgeteilt, dass sie das Angebot gerne annehmen.

So paradox es klingt: Ich habe den Eindruck, dass wir näher zusammenrücken. Dadurch dass so viel wegfallen muss, wird auch wieder Zeit für anderes frei. Jetzt kann ich zum Beispiel längere Gespräche führen. Auch schriftlich oder per Telefon geht vieles. Und es entstehen sogar neue Kontakte. 

Es gibt mir zu denken, wie fast erleichtert derzeit viele den Stillstand annehmen. Das zeigt doch, dass alle unsere Systeme, mit den vielen Veranstaltungen, Versammlungen, Vereinsaktivitäten, usw. wahnsinnig heiß gelaufen waren und teilweise noch immer sind.

Ich vertraue auf Gottes Fürsorge, dass er uns durch diese Krise lenken und leiten wird. Und Gott leitet immer zum Guten.

Tragen wir weiterhin die Menschen in den Krankenhäusern und den Seniorenheimen in unserem Herzen. Beten wir für diejenigen, die allein sind.

Alle Bewohner unseres Seniorenheims erhalten wie immer den Pfarrbrief als Zeichen der Verbundenheit.

Euer Pastor Lothar Klinges


Unser Pfarrbrief

Wir waren es in den vielen Jahrzehnten gewohnt, den Pfarrbrief für nur 10 Euro für ein ganzes Jahr durch den Dienst der Post Woche für Woche in unserem Briefkasten vorzufinden. Wir danken unseren Briefträgern und den Verantwortlichen der Post für die reibungslose und sehr preiswerte Zusammenarbeit der vergangenen Jahrzehnte. In den letzten mehr als 20 (!) Jahren konnten wir den Preis auf 10 Euro halten. 

Die Umstrukturierung des Postdienstes ab Juni führt dazu, dass es zu einer deutlichen Preissteigerung kommt, so dass der Postversand aus Kostengründen nicht mehr wöchentlich möglich sein wird. 

Ab Pfingsten, d. h. ab Ende Mai, werden wir unser gewohntes Kontaktblatt nur noch alle vierzehn Tage verschicken können. Wir werden allerdings den Pfarrbrief  von bisher einem auf zwei Blättern erweitern, um die vielen Gottesdienste, Messintentionen und Mitteilungen, auch die der Vereine, weiterhin wie gewohnt veröffentlichen zu können.


Home-Klappern

Vielen Dank den Kindern, die in unseren Ortschaften am Karfreitag und Karsamstag geklappert und so diesen Brauch, trotz Corona, aus dem Home-Office, d. h. von Hause aus, weitergeführt haben. Toll.


Einige Hinweise

  • Weiterhin finden keine öffentlichen Gottesdienste statt. Unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen werden wohl irgendwann wieder Gottesdienste stattfinden können, ohne die bisherigen Erfolge im Kampf gegen die Ausbreitung des Corona-Virus zu riskieren. Es wird umfangreiche Maßnahmen geben wie Mindestabstand und Mund-Nase-Masken. Es wird wohl auch viele kleine, statt wenige zentrale, große Gottesdienste geben oder Gottesdienste, die ins Freie verlegt werden, usw…
  • Die Kirchen bleiben geöffnet für das persönliche Gebet. Wir bitten, die Hygienevorschriften und den nötigen Abstand zu den Anderen zu beachten.
  • Taufen und Trauungen werden auf spätere Termine verschoben
  • Beerdigungen finden weiterhin im engsten Familienkreis (maximal 15 Personen) statt. Totenwachen finden keine statt. Siehe hierzu nochmals die Bestimmungen des Lütticher Provinzgouverneur hier nebenan:  à
  • Alle Versammlungen (Kommunion– und Firmvorbereitung, Landfrauen, Chorproben, Kontaktgruppen, Lectio Divina, ...) fallen weiterhin aus.
  • In den Kirchen liegen Kleinschriften zum Mitnehmen aus.
  • Wir werden, sobald wir wieder Gottesdienste feiern dürfen, zuerst die Osternachtfeier „nachfeiern“
  • An unsere Verstorbenen werden wir in besonderen Gedenkgottesdiensten in unseren Kirchen erinnern.
  • Die zahlreichen Intentionen werden sobald es geht nachgeholt. Dazu werden wir noch mehr Messen einführen. Wenn Ihr für ein Sechswochenamt oder ein erstes Jahrgedächtnis einen besonderen Termin wünscht, nehmt Ihr bitte Kontakt mit dem Pfarramt auf. Alle andere Intentionen erscheinen, sobald es wieder möglich ist, nach und nach im Pfarrbrief.
  • Wir werden sonntags um 9.15 Uhr in allen Kirchen läuten, und zum Hausgottesdienst einladen. Diese Gottesdienste findet ihr in allen Kirchen
  • Jeden Tag läuten die Glocken um 19 Uhr als Dank an alle, die in dieser Zeit für uns arbeiten, den Laden am Laufen halten und für jene, welche die kranken und alten Menschen pflegen.
  • Auf unserer Pfarrwebsite gibt es (seit 1999)wie immer täglich Impulse, Gebete, Gottesdienste und aktuelle Infos: www.weywertz.be oder www. buetgenbach.eu
  • Gerne stehe ich zur Verfügung für die Krankensalbung oder für die Sterbegebete. Bitte ruft mich an, denn ich kann es ja nicht wissen.

Begräbnisfeier

Im Polizeierlass des Lütticher Provinzgouverneurs heißt es im Artikel 14:

Höchstens 15 Personen ist es gestattet, an der Bestattung einer verstorbenen Person teilzunehmen. Diese Höchstzahl schließt die kommunalen Bediensteten und das Personal des Bestattungsunternehmens mit ein. Im Falle einer Anfrage zur Organisation einer Zeremonie, findet diese ausschließlich im Freien statt. Jegliche Zeremonie in einem geschlossenen Raum ist strengstens verboten.

Unser Bürgermeister Daniel Franzen hat diesen Erlass des Gouverneurs bestätigt, der in unserer Gemeinde umgesetzt wird.


Termine

In Verbindung mit den Präventions-Maßnahmen zum Schutz gegen die Ausbreitung des Corona-Virus wurden folgende Veranstaltungen abgesagt oder verlegt:

  • Der Gottesdienst am 1. Mai an der Richelsley ((Kreuz im Venn) kann in diesem Jahr leider nicht stattfinden.
  • Der Solidaritätsmarsch unseres Weltladens Weywertz am 1. Mai aus Anlass seines 25-jährigen Bestehens zugunsten der Vereinigung "Farnières-Haiti" zum Bau eines Gründerzentrums in Haiti entfällt in diesem Jahr.
  • Die Lendersdorfer Fußwallfahrt nach Saint-Hubert, die jedes Jahr am Freitag nach Christi Himmelfahrt Station in Bütgenbach macht, um hier einen Gottesdienst zu feiern, entfällt in diesem Jahr wegen der Pandemie.
  • Die Pilgerfahrt des Freundschaftsbundes der Nidrumer Senioren nach Klausen wird vom 12.Mai auf den 1.Sept. verlegt
  • Erstkommunionfeiern und Firmung: Es kann zurzeit niemand sagen, wann wir zu einem halbwegs „normalen“ Leben zurückkehren können. Der Weg ist noch lang und übersät mit Hindernissen. Daher ist es noch zu früh, neue Termine für die Erstkommunionfeiern und für die Firmfeier festzulegen.
  •  Das Krankentriddum in Banneux vom 3. bis zum 7. Juli entfällt.

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