Predigten aus dem Leben gehalten von :

Pfarrer Lothar Klinges,
Lindenstraße 25, B - 4750 Weywertz
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Predigten in der Weihnachtszeit - Lesejahr C
Fest der Taufe des Herrn

Lk 3,15-16. 21-22
11. Januar 2004

In jener Zeit war das Volk voll Erwartung, und alle überlegten im stillen, ob Johannes nicht vielleicht selbst der Messias sei. Doch Johannes gab ihnen allen zur Antwort: Ich taufe euch nur mit Wasser. Es kommt aber einer, der stärker ist als ich, und ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. Zusammen mit dem ganzen Volk ließ auch Jesus sich taufen. Und während er betete, öffnete sich der Himmel, und der Heilige Geist kam sichtbar in Gestalt einer Taube auf ihn herab, und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden. (Lk 3,15-16. 21-22)

Liebe Mitchristen,

Bei einem Fußballspiel, wie auch bei vielen anderen Sportveranstaltungen schreiben, jubeln die Zuschauer ihrer Mannschaft zu, sie winken mit ihren Fahnen und Schals und möchten damit ihre Mannschaft anfeiern. Sie zeigen ihre Sympathie. Dadurch erreichen sie etwas ganz Wichtiges bei ihrer Mannschaft. Sie machen Mut und stärken den Spielern den Rücken. Sie zeigen, dass sie zu ihnen halten. Die Mannschaft wird angefeuert und gibt beim Spiel alles. Eine wesentliche Voraussetzung um zu gewinnen.

Was für eine Fußballmannschaft gilt, die beim Spiel angefeuert und unterstützt wird, das gilt für einen jeden von uns. Jeder von uns braucht "Fans", d.h. Menschen, die ihn unterstützen, die Mut machen, die ihn stärken. Schon bei Kindern ist das so wichtig, wenn die Eltern ihrem Kind zu Beginn der Schule sage: "Ich denk an dich!" - "Das schaffst du schon!" Damit spürt das Kind, dass die Eltern zu ihm halten. Und schon geht man anders an die Arbeit ran.

Uns allen fallen bestimmt Situationen ein, in denen jemand uns Mut gemacht hat. Es ist lebenswichtig, dass wir Menschen haben, die uns etwas zutrauen, die uns anfeuern. Denn dann wächst in uns das Selbstverstrauen, das wir so nötig zum Leben brauchen.

Auch gerade im Evangelium zum heutigen Fest "Taufe des Herrn" haben wir einen solchen Mutmach-Satz gehört: "Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden."

Da macht Gott etwas ganz Wichtiges. Jesus steht mitten unter den Menschen, die voller Fragen und Nöte sind. Da ist Jesus mitten unter den Menschen, die wissen wollen, wie sie in ihrem Leben froh werden können. Und jetzt spricht ihn Gott an. Und er sagt zu ihm in etwa das: "Ich halte zu dir. Ich stehe zu dir. Ich lasse dich nicht allein. Ich traue dir zu, dass du auf dem richtigen Weg bist. Ich bin bei dir."

Jesus weiß nun, dass er Gott im Rücken hat, der ihm Rückendeckung gibt. Jetzt kann er mit viel mehr Selbstvertrauen auf die Menschen zugehen. Er fühlt sich mit Gott verbunden und kann die Menschen heilen, sie lehren, weil Gott ihm die Kraft dazu gibt.

Und das was Jesus da erfahren hat, das gibt er weiter. Jesus zeigt den Menschen, dass Gott sie liebt. Deshalb ist Weihnachten gewesen, damit wir das noch deutlicher spüren. Wenn ich weiß, dass jemand ganz fest zu mir hält, dass er mich liebt, dass ich mich getragen und unterstützt weiß, da gehe ich ganz anders an mein Leben ran. Denn da wächst in mir mein Selbstvertrauen. Und das ist für einen jeden von uns wichtig.

Das ist nicht bloß ein Gefühl. Dafür gibt es auch ein Zeichen. Im Fußballstadion sind es die Fans, die Fahnen und Schals in den Farben ihrer Mannschaft dabei führen. Sie zeigen: Wir gehören zu euch, wir machen euch Mut.

So ein Zeichen hat auch Gott für uns: die Taufe. Da sind wir Kinder Gottes geworden. Da hat uns Gott gezeigt: Ich halte zu dir. Du bist mein geliebter Sohn, meine geliebte Tochter. An Dir habe ich Gefallen. Ich stehe zu dir. Ich liebe Dich so, wie du bist. Du brauchst dir eine Daseinsberechtigung nicht zu erkaufen oder zu verdienen. Du bist bedingungslos angenommen. Du darfst sein, weil ich dich mag. Du gefällst mir so, wie Du bist, mit deiner Kraft und Deiner Schwäche.

Ich lade euch ein, jedes Mal wenn ihr die Kirche betretet oder verlasst und dabei Weihwasser nehmt, daran zu denken, was Gott einen jeden von uns bei der Taufe gesagt hat: Du bist mein Kind. Ich bin ein Fan von dir. Gehe Deinen Weg mit Gott- und Selbstvertrauen.


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