"Wellnessfarm und Liebeswahn" sorgte für viel Spannung

Chaos im Hotel "Zur inneren Ruhe"

Mit einer gelungenen Premiere eröffnete die Theatergruppe Bütgenbach ihre diesjährige Theatersaison. Insgesamt fünf Mal wird „Wellnessfarm und Liebeswahn“ zu sehen sein. Wieviel Spaß das neue Stück macht, konnte das Publikum am Wochenende erstmalig miterleben.

Im Hotel "Zur inneren Ruhe" spielt das Stück. "Wellnessfarm und Liebeswahn", das ist kurz und prägnant umschrieben der Kerninhalt des Stückes. In dem dreiaktigen Schwank von Jennifer Hülser hat die Theatergruppe im Mozartsaal mit viel Witz und guten Pointen gezeigt, was in einem Hotel so alles schief gehen kann. Die Mischung aus guten Gags und leicht schlüpfrigen Anspielungen passen ebenso wie der immer wieder gesuchte lokale Bezug.

Gleich drei Mal (mit der Generalprobe am Freitagabend) brachte der Theaterverein Bütgenbach, der vor 34 Jahren  gegründet wurde, am vergangenen Wochenende den Dreiakter auf die Bühne und sorgte für kurzweilige Unterhaltung. Große Strapazen für die Lachmuskeln waren bei diesem Stück und den Laienspielern vorprogrammiert.  Wie im vergangenen Jahr wurden die Theateraufführungen in den Mozartsaal in Worriken verlegt, nachdem sie vorher im Saal Brüls stattfanden.

„Wenn man schon kein Glück hat, dann kommt auch noch das Pech hinzu.“ Davon ist jedenfalls Karla Köllner (souverän gespielt von Sandra Genten), die das Hotel von ihrem Vater übernommen hat, zu Beginn der Komödie überzeugt.


Sie steht mit ihrem Wellnesshotel „Zur inneren Ruhe“ kurz vor der Pleite. Rechnungen über Rechnungen: von Ores, von der Gemeinde, von der Müllabfuhr. Alle wollen Geld von der kurz vor der Pleite stehenden Wellnesshotelbesitzerin. "Am liebsten wäre ich im Sandkasten geblieben", trauert sie der Kindheit nach.  "Jetzt stehe ich kurz vor der Pfändung."  Die Hotelbesitzerin sucht verzweifelt nach einer Bank, die sie mit einem Kredit aus ihrer misslichen Lage befreien könnte.

Eigentlich kann ihr nur noch ein kleines Wunder helfen, und das ist keine gute Voraussetzung, um selber zur Ruhe zu kommen. In einem letzten, verzweifelten Versuch wollen sie und ihr einziger verbliebener Angestellter „Puschi“ Meyer die sich fürs Wochenende angekündigten Gäste darum nach allen Regeln der Kunst verwöhnen.

Immer turbulenter spitzen sich an diesem entscheidenden Wochenende, an dem sich ein paar Gäste angesagt haben, die Ereignisse zu. Und ihr schwuler Mitarbeiter „Puschi“ (eine Glanzrolle für Marvin Palm) sorgt mit seinen hochprozentigen Cocktails und dem Liebestrank für ein immer größeres Chaos denn für einen geordneten Hotelbetrieb. Und so müssen sich auch die Gäste anfangs über diese „heruntergekommene Absteige“ wundern, wie die selbstverliebte vermögende Brigitte von Bodelschwingh (herrlich dargestellt von Valérie Thunus), der Heiratsschwindler Karl Dunkelbaum (toll besetzt mit Markus Linden), der mit der frisch geschiedenen und die Männer jagenden Annika Schulte (bravourös für ihre erste Rolle Rebecca Wey) sein Unwesen treibt, Mutter Inge Schulte (erstmals gespielt von Andrea Schleiss) und der Bankangestellte inkognito Fritz Finsterwald (Dirk Veithen verleiht dieser Rolle großen Charme), der seine Rolle als Banker verliert und ein Techtelmechtel mit der Hotelbesitzerin Karla und mit Brigitte von Bodelschwingh beginnt.

Weder an Abendveranstaltungen, bei denen „Puschi“ als Indianer, Pilot, Bauarbeiter und Schmetterling glänzt, enthemmenden Cocktails, hautunverträglichen Gesichtsmasken, Aqua-Gymnastik im eigenen Planschbecken, Liebestränken oder wahrheitsfördernder Hypnose fehlt es dank des überaus unkonventionellen Improvisationstalents der Hotelbetreiber. Nur mit sehr viel Einfallsreichtum gelingt es der Hotelbesitzerin und ihrem Mitarbeiter, die Gäste, die alle mit sehr unterschiedlichen Erwartungen angereist sind, bei Laune zu halten.

Welcher der Gäste der Kundschafter der Bank ist, von der sie sich den überlebenswichtigen Kredit zur Modernisierung des Hotels erhoffen, wissen Karla und „Puschi“ bis kurz vor Schluss des Stückes nicht. Doch das drohende Aus des kleinen Hotels kann nach der Verweigerung des Kredits in letzter Minute noch verhindert werden, und es kommt zu einem glücklichen Ende. Die vermögende Frau Bodelschwingh springt hilfreich als Zahlmeisterin mit einer Finanzspritze ein

Die Arbeiten an der Aufführung begannen im Frühjahr. Geprobt wurde seit August in vielen Stunden, in denen der Ablauf der Handlung und der Text erfasst werden mussten – viel Arbeit für alle Beteiligten. Doch der Erfolg gab dem Ensemble recht, der Applaus für die Aufführungen war der verdiente Lohn für die monatelangen Proben.

Regie führte in diesem Jahr Erhard Peters, nachdem im vergangenen Jahr Andreas Pauels die Leitung der Theaterproduktion innehatte. Zwanzig Aktive gehören derzeit zum Amateurtheater Bütgenbach mit Präsidentin Martina Schumacher. Bei der aktuellen Inszenierung spielen sieben Personen mit.

Ein hohes Lob muss aber auch an die nicht sichtbare Crew der Theatergruppe gehen, ohne die solche Aufführungen nicht denkbar wären.  Für Agnes Paquay, die seit vielen Jahren unsichtbar als Souffleuse zum Team gehört, gab es nach monatelangem Proben kaum noch etwas zu tun. Für die Technik sorgten André Hermann, Philippe Schumacher und Alicia Genten. Das Bühnenbild wurde von der angehenden Architektin Annissa Rauw entworfen und von Berthold Genten, Dirk Niessen und Jeremy Genten gebaut. Für die Maske und die Kostüme sorgten Raphaela Richter und Laura Grosjean, darunter besonders die gelungene Auswahl der Kostüme, die gerade bei „Puschi“ und seinen Auftritten für frohes Gelächter des Publikums sorgte.

Mit der ausgewählten Komödie trafen die Hobby-Darsteller, denen man die große Spielfreude anmerkte, den Nerv der zahlreichen Zuschauer und ernteten reichlich Applaus und Lob. Man darf gespannt sein, mit welchem Stück das Team im kommenden Jahr sein Publikum erfreuen wird. Am Sonntagnachmittag war die Theaterjury für Laienbühnen zu Gast. Sie stufte die Theatergruppe in die ???? Kategorie ein.

Die Komödie „Wellnessfarm und Liebeswahn“ ist noch am Samstag, 3. Dezember, 20 Uhr, und am Sonntag, 4. Dezember, mit freundlicher Unterstützung der Deutschsprachigen Gemeinschaft um 15.30 Uhr im Mozartsaal in Bütgenbach-Worriken zu sehen. Karten gibt es bei Martina Schumacher (Tel. 080/444514 und 0474/571316) oder bei Sandra Genten (Tel. 080/341025 und 0478/328165)

  Fotos von der Theateraufführung 2016

 

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