Ehejubiläum: Goldhochzeit von Joseph Brandenburg und Anna Noel

Bei der Spätschicht schlug das Herz bis zum Hals

Am Sonntag, 16. Mai 2021, feiern die Eheleute Joseph Brandenburg und Anna Noel  in Bütgenbach Goldhochzeit. Vor fünf Jahrzehnten, am 15. Mai 1971, spendeten sie sich vor Pastor Henri Dethier in der Elsenborner St. Bartholomäus-Pfarrkirche das Sakrament der Ehe.

von Lothar Klinges

Die gemeinsame Geschichte der Goldjubilare begann allerdings eineinhalb Jahre früher. Es war anlässlich der Bütgenbacher Nachkirmes am 16. November 1969 im Saal Brüls.  Anna Noel aus Elsenborn arbeitete gerade mal einen Monat als Krankenpflegerin im Bütgenbacher St. Josefs-Krankenhaus. Im Saal hatten beide mehrmals miteinander getanzt.  "Bei einem dieser Tänze hat es bei mir gefunkt", erinnert sich Joseph Brandenburg. "Es ließ mir keine Ruhe, und ich erkundigte mich, wie der Dienstplan von Anna Noel im Krankenhaus aussah."  Er brachte in Erfahrung, dass sie am Sonntag Spätschicht hatte. So stand er um 15 Uhr vor Sr. Wilttrud an der Rezeption und fragte nach Anna.  "Das war für mich ein Risiko, denn ich wusste nicht, wie Anna reagieren würde. Mein Herz schlug mir bis zum Hals", sagt Joseph Brandenburg, woraufhin Anna schmunzelt: "Das war das einzige Mal, dass ich Joseph mit einem  roten Gesicht gesehen habe." Beide vereinbarten ein gemeinsames Treffen an einem verschneiten Nachmittag Anfang Dezember. Sie kam zu Fuß von Elsenborn und er zu Fuß von Bütgenbach.  Beide trafen sich auf halbem Wege zwischen Elsenborn und Bütgenbach. "Dass ich Anna kennengelernt habe, war das Beste, was mir passieren konnte", betont der Jubilar heute.

Eineinhalbjahre später läuteten bei strahlendem Sonnenschein die Hochzeitsglocken in Elsenborn, wo das junge Paar sich im Beisein der Trauzeugen Josefa Heck-Noel und Aloys Brandenburg, der leider im vergangenen Jahr verstorben ist, das Ja-Wort spendeten, nachdem am 6. Mai 1971 vor Bürgermeister Johann Gentges die standesamtliche Trauung stattgefunden hatte. Aus der Ehe wurden vier Kinder geboren: Martina, Frank, der mit 15 Monaten leider verstarb, und die Zwillinge Anja und Stephan.

Joseph Brandenburg erblickte am 12. Mai 1943 als ältestes von vier Kindern der Eheleute Stephan Brandenburg und Katharina Genten im Bütgenbacher St. Josephs-Krankenhaus das Licht der Welt. Aufgewachsen ist er im Haus „Klohsen Steffe“. Nach der Volksschule half er in der elterlichen Landwirtschaft aus, da der Vater krank war. Gleichzeitig arbeitete er zusammen mit einigen Arbeitern der Gemeinde Bütgenbach im Wald. Mit 18 Jahren lenkte er seine Schritte zur Firma Schöller in Hellenthal.. Von März 1962 bis Februar 1963 folgte der Militärdienst in Lüdenscheid. Im Dezember 1963 begann er einen Maurerkurs, ein Jahr später eine weitere Ausbildung als Einschaler und Eisenbieger in Weismes. Von 1963 bis 1979 war er im Bauwesen tätig, darunter während zehn Jahren als Vorarbeiter und Bauleiter bei der Firma Heck in Nidrum. Im Oktober 1979 wurde er Lehrer in der Sektion Baufach im IDGS (Institut der DG für Sonderunterricht), heute Zentrum für Förderpädagogik in Eupen. Einen Meisterbrief hatte er zwar in der Tasche, aber der wurde nicht für das pädagogische  Befähigungszeugnis anerkannt. Deshalb drückte er zwischendurch während zwei Jahren die Schulbank in Lüttich und erhielt 1988 das Zeugnis. Bis Mai 2003 hat er in Eupen unterrichtet, zwischendurch auch während drei Jahren bei der Lehrlingsausbildung des Mittelstandes.

Seit der Pensionierung erfreut sich der Hobbybauer seines Weinbergs in Kröv-Kinnheim. 50 Jahre lang war er Büttenredner, Sänger und Wagenbauer im  Bütgenbacher Karneval, sang im Kirchenchor und war Schlagzeuger im Musikverein. Auch war er Präsident des Kirchenfabrikrates St. Stefanus und Schriftführer der Elternvereinigung im damaligen Athenäum Bütgenbach. Heute reist er gerne, lebt sehr naturverbunden und interessiert sich intensiv für die Dorfgeschichte.

Anna Noel wurde am 20. September 1946 als viertes von fünf Kindern der Eheleute Josef Noel und Paula Weynand an „Lennertz“ in Elsenborn geboren. Ihr Traum war es, Krankenpflegerin zu werden. Nach der  Volksschule besuchte sie die Mittelschule in Weismes, gefolgt von einem Ausbildungsjahr im Eupener St. Nikolaus-Hospital.  Es folgten drei Jahre Krankenpflegeschule in Verviers. Nach Abschluss des Studiums hat sie zunächst in der Chirugie des Vervierser Krankenhauses gearbeitet. Seit Oktober 1969 arbeitete sie im Operationsaal des Bütgenbacher Krankenhauses. Zwischendurch war sie drei Jahre in der Heimpflege tätig. Als  1979 die Zwillinge geboren wurden, folgte eine Berufsunterbrechung, sie blieb aber dem Bütgenbacher Krankenhaus bis zu dessen Schließung Ende 1987 für den Bereitschaftsdienst erhalten. Aus dem Krankenhaus wurde eine Altenheim, und Anna Noel übernahm die Nachtwache, auch nach dem Umzug des Altenheims zum "Hof" im Dezember 1993 bis zur Pensionierung im Dezember 2011. In ihrer Jugendzeit hat sich Anna Noel als Leiterin bei der KLJ-Elsenborn engagiert. Sie ist aktives Mitglied bei den Landfrauen und im Turnverein Bütgenbach und engagiert sich ehrenamtlich im Seniorenheim. Sie mag Handarbeiten, was den Enkelkindern zu Gute kommt.

Am Sonntag, 16. Mai, dankt das Jubelpaar um 10.00 Uhr im Gottesdienst in Bütgenbach Gott für die fünfzig Ehejahre. Mit ihm freuen sich nicht nur die Kinder, sondern auch die acht Enkelkinder. Die weltliche Feier findet zu einem späteren Zeitpunkt statt.

 

 

 

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