Predigten aus dem Leben gehalten von :Pfarrer Lothar Klinges,Lindenstraße 25, B - 4750 Bütgenbach-Weywertz Tel. 003280446069; Telefax: 003280447769 Zurück zur Predigtauswahl |
Predigten Festtage
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Mose sprach zum Volk: Du sollst an den ganzen Weg denken, den der Herr, dein Gott, dich während dieser vierzig Jahre in der Wüste geführt hat, um dich gefügig zu machen und dich zu prüfen. Er wollte erkennen, wie du dich entscheiden würdest: ob du auf seine Gebote achtest oder nicht. Durch Hunger hat er dich gefügig gemacht und hat dich dann mit dem Manna gespeist, das du nicht kanntest und das auch deine Väter nicht kannten. Er wollte dich erkennen lassen, dass der Mensch nicht nur von Brot lebt, sondern dass der Mensch von jedem Wort lebt, das aus dem Mund des Herrn hervorgeht. Nimm dich in Acht, dass dein Herz nicht hochmütig wird und du den Herrn, deinen Gott, nicht vergisst, der dich aus Ägypten, dem Sklavenhaus, geführt hat; der dich durch die große und Furcht erregende Wüste geführt hat, durch Feuernattern und Skorpione, durch ausgedörrtes Land, wo es kein Wasser gab; der für dich Wasser aus dem Felsen der Steilwand hervorsprudeln ließ; der dich in der Wüste mit dem Manna speiste, das deine Väter noch nicht kannten. (Dtn 8,2-3.14-16a)In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, ich gebe es hin für das Leben der Welt. Da stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben? Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise und mein Blut ist wirklich ein Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich bleibe in ihm. Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben. Dies ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Mit ihm ist es nicht wie mit dem Brot, das die Väter gegessen haben; sie sind gestorben. Wer aber dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit. (Joh 6,51-58)Liebe Mitchristen, Noch sind wir in diesem Jahr im "Jahr der Eucharistie" und feiern heute Fronleichnam, das Fest - wie es heißt - das Fest des Leibes und Blutes Christi. Das Fest der Speise, die auf keiner Speisekarte der Welt zu finden ist, die aber für alle erschwinglich und für jeden bekömmlich ist. Diese Speise braucht nicht in den verschiedensten Sprachen angepriesen zu werden, denn sie ist allen Menschen verständlich. Ihre Zutaten sind Ehrfurcht und Achtung vor jedem Menschen, Mitgefühl und Hineindenken in die Lebenssituation des Einzelnen, Herzlichkeit zu den Menschen und die Freude über die vielfältigen Möglichkeiten des Lebens. Das Brot, das wir - wie auf einer Speisekarte gleich durch unsere Dörfer tragen werden - wird zu Lebenskraft und Lebensfreude, das uns Mut schenken will, das uns - bildlich gesprochen - Hand und Fuß verleiht unser Leben menschenwürdig und damit Gott wohlgefällig zu gestalten. Diese Speise gibt uns Leben, das wir dann weiterschenken, mit dem wir dann andere versorgen können. Diese Speise dient nicht dazu, nur selbst satt, zufrieden, ja selbstzufrieden zu werden. Wer den Leib Jesu Christi empfängt, der wird selbst zum Leib Jesu, der wird selbst verwandelt, um in sich die Fähigkeiten zu entdecken, den Hunger der anderen Menschen zu stillen. Den Hunger nach Verständnis, nach Zuwendung, nach Zärtlichkeit, nach Vergebung, nach Vertrauen, nach Lebenssinn, nach einem herzlichen Lächeln, nach einem liebevollen Blick - kurz gesagt; den Hunger nach einem froh machenden und menschenwürdigen Leben. WIR sind heute der lebendige Leib des Herrn mitten in der Welt. Wir, die wir uns heute zu seiner Gegenwart im Sakrament der Eucharistie vor aller Öffentlichkeit, vor aller Augen bekennen. War Fronleichnam früher eher ein prunkvolles Spektakel, das -auch mit viel Brauchtum- die Gegenwart des Herrn im Sakrament des Altares demonstrativ zum Ausdruck brachte, so ist es heute - zu recht - schlichter und dient damit unserer eigenen Standortbestimmung, was wir als CHRISTEN sind: wir sind der Fronleichnam, der lebendige Leib des auferstandenen Herrn in unseren Dörfern, in unserem Pfarrverband, an dem wir uns als Menschen aus Fleisch und Blut zu erkennen geben. Wir sind heute der Ort der Gegenwart Jesu Christi. Um im Bild vom Anfang zu bleiben: WIR sind letztlich die Speisekarte Gottes für unsere heutigen Menschen. Das Bekenntnis zum eucharistischen Herrn in der Öffentlichkeit unserer Pfarren will uns daran erinnern: Auch durch uns ist der Herr unter uns selbst gegenwärtig. Der Herr, den ihr genießen dürft, damit ihr für die anderen genießbar werdet und ihnen Appetit macht auf ein Lehen in Fülle. So gesehen ist jeder Weg zu einem anderen hin eine Fronleichnamsprozession. Zwar ohne Pracht, alltäglich und einfach, aber ganz bestimmt mit JESUS in der Monstranz unseres Herzens, damit wir füreinander zum Segen werden. |



